Elden Ring Nightreign Bewertung | TheSixthAxis

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Elden Ring: Nightreign – Ein Spin-off zwischen Nostalgie und Geldgier

Es ist ein klarer, stiller Abend. Die Sonne senkt sich über das weite, verwunschene Land von Elden Ring, während wir uns in einer kleinen Gruppe von drei Spielern, grenzenloser Vorfreude und einer Prise Nervenkitzel, das erste Mal in das neue Spin-off „Nightreign“ stürzen. Der Bildschirm leuchtet auf: Ein Eagle, majestätisch und gleichzeitig bedrohlich, schwebt über die Landschaft, um uns sogleich in den fröhlichen Überlebenskampf zu katapultieren. „Schnell, alle auf den Punkt!“, ruft jemand. Und schon sind wir mittendrin im Chaos.

Von der Nische zum Mainstream

Elden Ring hat sich rasant von einem Geheimtipp zu einem der wichtigsten Spiele unserer Zeit entwickelt. Über 30 Millionen Mal verkauft, ist es ein erstaunlicher Erfolg für FromSoftware. Diese Zahl konfrontiert uns nicht nur mit den Meilensteinen der Gaming-Geschichte – dem bescheidenen Ursprung von Demon’s Souls, das gerade mal 2,5 Millionen Einheiten absetzen konnte, bis hin zum großen Durchbruch von Dark Souls 3 – sie weckt auch die Frage: Warum nicht den Erfolg auskosten und ein Spin-off entwickeln?

Nightreign ist ein solcher Versuch: Eingebettet in die vertrauten, aber neu interpretierten Weiten von Elden Ring, kombiniert das Spiel nostalgische Elemente aus Dark Souls und verleiht ihnen eine ansprechende roguelike Dynamik. Es hat die Atmosphäre des Originals, den Humor von Dark Souls und sollte uns in Hochform bringen, während wir uns in die Herausforderung stürzen. Doch wir stellen schnell fest: Es gibt einen feinen, aber spürbaren Unterschied.

Roguelike-Anarchie oder strukturierte Zufälligkeit?

Die Struktur des Spiels erinnert an die Gemeinsamkeiten typischer Roguelikes. Jedes Mal, wenn wir starten, begeben wir uns an einen zufällig gewählten Ort, wo wir uns auf das Unbekannte einstellen müssen. Wir wählen einen Punkt auf der Karte und stürzen uns mit einem Mix aus überbordender Vorfreude und strategischer Planung in die Schlacht. Das Ziel? Den Nightlord – einen Boss, der, um es gelinde auszudrücken, eine Menge Trefferpunkte hat und sich nicht so einfach besiegen lässt.

Es wird schnell klar: Nightreign lässt sich nicht einfach mit anderen roguelikes vergleichen. Statt wild durch Zufallselemente zu stolpern, wird uns eine fokussierte, eher geregelte Auswahl an Herausforderungen geboten. Ein gewisser Charme geht nicht verloren, doch viele Spieler könnten sich nach dem hohem kreativen Chaos der genretypischen Vertreter sehnlichst zurücksehnen.

Charaktere mit Geschichten, die im Schatten verbleiben

Ein weiterer Punkt, der Nightreign zu schaffen macht, ist die Auswahl der Charaktere. Jeder Spieler wählt einen Helden mit einzigartigen Fähigkeiten und Stat-Werten – doch während die Möglichkeiten auf dem Papier vielversprechend erscheinen, vermag sie die Spieltiefe kaum zu erreichen. Die Plots dieser Helden bleiben blass und uninspiriert, was den Reiz des Geschichtenerzählens, für das FromSoftware bekannt ist, stark mindert.

Wohin mit den Loot-Optionen?

Loot ist ein zentraler Bestandteil des Spiels. Jeder besiegte Boss hinterlässt einen magischen Orb mit wertvollen Schätzen, und dennoch bleibt der Großteil der gefundenen Gegenstände oft enttäuschend – schwer vermittelbare Waffen und Fähigkeiten, die im Kontext der starren Progression nicht wirklich auf den ersten Blick glänzen. „Wurf mit dem Feuerball auf deinen Feind“, ruft einer im Voice-Chat, doch die Chancen, mit dem gefundenen Equipment das große Ganze zu erreichen, scheinen oft fraglich.

Ein irreführender Nostalgiefaktor

Während wir uns durch die Karten kämpfen und dabei unweigerlich die Verbindung zu Dark Souls verspüren, wird die Freude durch die technische Ausführung etwas getrübt. Ungewohntes Gameplay, das sich in der Präzision des Elden Ring-Kampfs von vorherigen FromSoftware-Titel unterscheidet, sorgt für ein merkwürdiges Gefühl. Die Erinnerungen an die steile Lernkurve und den tiefen Lore-Einblick weichen einer spielerischen, fast arcadehaften Erfahrung, die mit dem üblichen Anspruch aus den FromSoftware-Games bricht. Wo bleibt die Dichte und Finesse, die oft mehr wert waren als das pure Gewinnen?

Mit einem schmunzeln fügen wir hinzu, dass der übermäßige Fokus auf „Spaß haben“ die tiefere Verbindung zur komplexen, elenden Welt von Elden Ring zusehends vermischt. Hier ist es: Johnny Dark Souls, der in einem Bosskampf erscheint, nicht weil er Teil eines überlebenswichtigen Narrativs ist, sondern einfach weil es besonders viel Laune macht.

Fazit – Ein Ausblick auf die Zukunft

Was bleibt, ist das Spannungsfeld zwischen Nostalgie und Überfluss. Nightreign könnte ein spielerisches Experiment sein, das uns erlaubt, die tiefere Anziehungskraft von Elden Ring in schneller, kindlicher Frame-Rate zu erleben. Doch wenn wir uns die kommenden Monetarisierungsmöglichkeiten anschauen, bleibt ein flaues Gefühl im Magen – mehr DLCs, zusätzliche Charaktere, und fraglich, wie diese Elemente die einst so kohärente Spielerfahrung beeinflussen werden.

Gleichzeitig bleibt die Frage: Was ist das Erbe eines Spin-offs, das nicht mehr als eine Ausflucht in den Spaß bietet? Elden Ring wird weiterleben, während Nightreign einen eigenen Weg finden muss, um im Schatten seines großen Bruders zu bestehen. Und so bleibt man am Ende gespannt, was die Zukunft für dieses neue Kapitel in FromSoftware’s Oeuvre bereithält.

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