Death end re;Quest: Code Z Rezension

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Zwischen Horror und Dissonanz: Death end re;Quest: Code Z im Test

Wenn man in die bunten, oft aber auch verstörenden Welten japanischer Rollenspiele eintaucht, kann man meist mit einer Portion Nostalgie rechnen. Für viele JRPG-Fans ist die Idee Factory ein vertrauter Name – ein Entwickler, der für bizarre Geschichten und unkonventionelle Charaktere bekannt ist. Wer hätte gedacht, dass gerade diese Firma eine Reihe von Problemen zu kämpfen hat? Mit der „Death end re;Quest“-Reihe schickte sich der Entwickler an, Horror und Mechanik auf fesselnde Weise zu verbinden. Doch bei der neusten Veröffentlichung „Death end re;Quest: Code Z“ könnte man schnell den Eindruck gewinnen, dass die Kreativität und das erzählerische Feingefühl auf der Strecke geblieben sind.

„Code Z“ setzt die Geschichte in einer dystopischen, alternativen Realität fort, in der alles durch den Code von 1 und 0 bestimmt wird. Hier bevölkern seltsame Wesen, die sogenannten Ludens, und eine Cyber-Göttin namens Iris beeinflusst das Schicksal der Protagonistin Sayaka, die als eine Art leere Tafel in diese unheimliche Welt geworfen wird. Diese Ausgangslage ist mehr als gespannt, doch die erste Frage, die einem in den Kopf kommt, lautet: Was ist hier vor sich gegangen? Leider bleibt die Antwort des Spiels schuldig.

Während die Erzählweise in den vorhergehenden Teilen noch durchdacht war — teils als Horrorfantasie, teils als komplexe Sci-Fi-Erzählung — scheint „Code Z“ in einem Frustrationstrichter gefangen. Anstatt das Spielerlebnis für den Neueinsteiger zugänglich zu machen, versteckt das Spiel die Antworten hinter einem dichten Nebel aus Anspielungen und internen Referenzen. Relikte aus beiden Vorgängern werden zwar großzügig verteilt, doch die neue Heldin Sayaka bleibt meist mit Fragen zurück, während die Charaktere um sie herum ihr immer wieder ausweichen. Es ist ein wenig so, als würde man versuchen, einem unvorbereiteten Zuschauer „Lost“ zu erklären: Man kann einfach nicht überall in die Handlung einsteigen.

Ein weiteres Problem ist die Störung des Erzählflusses durch immer wiederkehrende Brüche der vierten Wand. Die Charaktere scheinen sich mehr um den Spieler selbst als um die Entwicklung ihrer eigenen Geschichte zu kümmern. Wenn sich die Figuren direkt an uns wenden, wird klar, dass die Abstimmung zwischen den erzählerischen Elementen vermisst wird. Dieser Fokus auf Anspielungen macht das Spiel für neue Spieler schwer verständlich, während alteingesessene Fans – naja – vielleicht ein Schmunzeln über die Umdeutung erhaschen.

Der Gameplay-Mechanismus, der auf den ersten Blick spannend klingt, schafft auch nicht die erhoffte Abwechslung. „Death end re;Quest: Code Z“ entfernt sich von den rundenbasierten Kämpfen, die für die Serie so charakteristisch waren, und verwandelt sich in ein top-down Dungeon-Crawler-Erlebnis, das an Spiele wie „Pokémon Mystery Dungeon“ erinnert. Zwar gibt es hierbei einen gewissen Reiz des Entdeckens, das Kernerlebnis trocknet jedoch schnell aus. Während die Mechaniken vielversprechend wirken, fühlen sie sich letztlich repetitiv und uninspiriert an. Das Fehlen der Tiefe und der strategischen Optionen, die den Kämpfen in anderen JRPGs einen besonderen Reiz verleihen, führt dazu, dass man schnell das Interesse verliert.

Besonders frustrierend gestalten sich zwei Gameplay-Mechaniken: Die sogenannten „Death Ends“ und der „Sanity Meter“. Die blutrünstigen Todesszenen sollen den Spieler schockieren und zugleich motivieren, doch die Tatsache, dass sie für Upgrades unerlässlich sind, führt zu einem mühseligen Grind, der jeden Spaß raubt. Fatal, wenn das Spiel dich dazu zwingt, immer wieder in den Tod zu laufen, nur um dir die letzten Verbesserungen zu erarbeiten.

Der Sanity Meter könnte ein spannender Mechanismus sein, der sich thematisch gut in die düstere Atmosphäre der Reihe integriert. Stattdessen entpuppt er sich als weiteres Hindernis, das den Spieler frustriert, während die gegnerischen Angriffe aus bleiben: Wenn die Figur selbst zu kämpfen beginnt, bevor der Feind sich überhaupt schuldig machen kann, bleibt einem schnell die Lust verwehrt.

Inmitten dieser vielen Probleme ist klar, dass „Death end re;Quest: Code Z“ eine Zielgruppe hat – die eingefleischten Fans, die sich über jede kleine Anspielung und jedes Easter Egg freuen können. Doch für den neugierigen Neuling oder den kennerischen Fan, der mit frischem Blick an die Sache herangehen möchte, ist diese Veröffentlichung ernüchternd. Die Idee hinter einer düsteren Sci-Fi-Horrorerfahrung könnte großes Potential bergen, doch die Umsetzung ist letztlich frustrierend und unbefriedigend.

Vielleicht wird die nächste Fortsetzung die notwendigen Verbesserungen hineinbringen, doch die Bedenken hinsichtlich der kreativen Richtung von Idea Factory bleiben ernst zu nehmen. Der Schock und der Schrecken, den die vorherigen Teile boten, scheinen im aktuellen Teil der Reihe verloren gegangen zu sein – generell bleibt die Hoffnung, dass der Entwickler seine Schwächen erkennt und eines Tages den Schritt zurück zu ausgereiften Erzählungen und kreativem Gameplay wagt. Bis dahin bleibt die Frage, ob die reizvollen Ideen ausreichend sind, um über die drückenden Mängel hinwegzusehen oder ob man doch besser auf die nächsten großen Titel warten sollte.

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