Baby Steps Bewertung | TheSixthAxis

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Die komischen Schritte des Nate: Ein Gang durch die Absurditäten von Baby Steps

Nate saß in seiner Elternwohnung, eingekuschelt in einen grellen Strampelanzug, als ihm das Universum einen ungebetenen Weckruf in Form eines teleportierenden Abenteuers anbot. Plötzlich fand er sich in einer unbekannten Welt wieder – barfuß, ohne Überlebensausrüstung und jegliche Vorstellung davon, wie man tatsächlich geht. Wo Nate vielleicht ein virtuelles Paar Schuhe oder wenigstens einen Kompass gebraucht hätte, entschied sich Baby Steps für eine andere Strategie: Die charmante Absurdität des Scheiterns.

Das jüngste Werk von Bennett Foddy, bekannt für Spiele wie QWOP und Getting Over It, steht ganz im Zeichen der Unbeholfenheit. Hier gilt nicht so sehr das Ziel zu erreichen, sondern das Stolpern und Wanken selbst wird zur Herausforderung. Die Steuerung ist simpel und doch herausfordernd: Mit den Triggern des Controllers hebt man abwechselnd die Füße und bewegt sich, als stünde man auf einem schwankenden Schiff auf hoher See. Aber selbst wenn das Gehen in der realen Welt für viele selbstverständlich ist, mutiert es schnell zur schier unmöglichen Mission, sobald Nate die Kontrolle übernimmt.

Die charmanten Graphics und surrealen Landschaften täuschen über die realen Schwierigkeiten hinweg. Es scheint, als sei die Welt nur dazu gemacht, Nate aus dem Gleichgewicht zu bringen – ob beim Ausrutschen auf einem Baumstumpf oder beim missratene Versuch, eine steile Rampe hinaufzuklettern. Das Lachen des gamifizierten Misserfolgs wird noch verstärkt durch Nates ständige körperliche Missgeschicke, während seine Kleidung den Realitätsbeweis antritt und von einem klaren Weiß ins Erdbraune mutiert. Baby Steps pinguiniert uns durch ein Spiel, in dem der Kompass der Koordination gerade erst entwickelt werden muss.

Die NPCs, von Jim dem Platzwart bis hin zu den anthropomorphen Eseln, bieten kurvenreiche Begegnungen, die sich herzlich ironisch mit Nates sozialer Unsicherheit auseinandersetzen. Hoffnungsvoll, aber unbeholfen versucht Nate, Kontakt aufzunehmen, wird jedoch oft von Angst und Missgeschick zurückgehalten – ein Spiegelbild der modernen sozialen Interaktion. Die Dialoge sind oft skurril und schrullig, doch die unerwartete Wärme dieser Gespräche erweist sich als angenehmer Kontrapunkt zur physischen Heftigkeit des Spiels.

Doch trotz aller charmanten Details hat Baby Steps einen kühlen Schatten über dem Spielerlebnis – die Frustration. Während ich im virtuellen Raum umherstampfte, Schweiß auf der Stirn, fiel ich vor allem in die ewige Spirale des ständigen Misslingens. Die Umgebung, die anfangs faszinierend wirkt, wird zusehends zur lästigen Geduldprobe. Während ich versuchte, große Treppenstufen zu bezwingen oder gefährliche Planken zu überqueren, stellte ich fest, dass das Gefühl des Scheiterns überhand nahm – und mein Wille, die Geheimnisse dieser Welt zu erkunden, erlahmte.

Ein Teil von mir bewunderte die Entschlossenheit, mit der das Spiel seine eigene Philosophie von Niederlage und Wiederaufstehen präsentiert. Immer wieder war ich versucht, die Schritte im digitalen Park zu erkunden, nur um schlussendlich in dem Sumpf peinlicher Fehltritte zu landen – und Nate schien in dieser Hinsicht perpetuell einfach nicht aus dem Quark zu kommen. Die Welt bietet viele Schätze – geheimnisvolle Türme, verirrte Gegenstände und farbige Hüte – aber es braucht eine ganze Zeit der Annäherung, um auf die Belohnungen zu stoßen, und deren Belohnungen sind schwerlich der Aufwand wert.

Nach endlosen misslungenen Versuchen, selbst die einfachsten Abschnitte zu überqueren, stellte ich mich die Frage, ob ich einfach nicht die Geduld oder die richtige Technik hatte. Beobachtungen von Streamern, die scheinbar mühelos durch das Spiel gleiten, führten nur zu einer weiteren Quelle der Verwirrung – ist es die Steuerung, die den Unterschied macht? Oder war ich einfach selbst in den digitalen сутана Middleton gefangen? Es mag am besten sein, daneben zu sitzen und gut unterhalten zu werden, statt selbst jene Nadelöhre im Gang der Katastrophen zu navigieren.

Nate’s verzweifeltes Ringen um körperliche Geschicklichkeit spiegelt die Unsicherheiten vieler Spieler wider, und zieht den Vorhang zurück über eine relevante Realität: Im Scheitern steckt oft ebenso viel Erkenntnis wie im Erfolg. In einer Zeit, in der das Spielen zunehmend von Gewinnen und Erfolgen bestimmt wird, bietet Baby Steps eine amüsante, wenn auch herausfordernde, Erkundung des menschlichen Versagens – etwas, dem man sich vielleicht der eigenen Unbeholfenheit stellen sollte, anstatt sie zu verdrängen.

Und so stehe ich vor der Frage, ob wir bereit sind, die Reise auf uns zu nehmen – ein gewagtes Spiel, in dem der Weg das Ziel ist, und jeder Fall zur Teilhabe am größten Abenteuer des Lebens wird.

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