Was würde Uematsu tun?: Final Fantasy 14-Komponist Masayoshi Soken über das Folgen in den Fußstapfen einer Serienlegende

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Masayoshi Soken – Klangpoet zwischen Tradition und Moderne

Naoki Yoshida ist zweifellos die bekannteste Persönlichkeit hinter Final Fantasy XIV. Doch neben ihm gibt es zahlreiche kreative Köpfe, die das Spiel zu einem besonderen Erlebnis machen. Einer dieser Schöpfer ist der Komponist Masayoshi Soken, der längst über das reine Schaffen von Musik hinausgewachsen ist.

Während Nobuo Uematsu die eindrucksvollen Soundtracks der frühen Final Fantasy-Spiele komponierte, übernahm Soken die musikalische Leitung von Final Fantasy XIV und brachte seinen unverwechselbaren Stil auch in Final Fantasy XVI ein. Sein musikalisches Repertoire reicht von zarten Klavierstücken und Gesangseinlagen bis hin zu energiegeladenen Heavy-Metal-Rhythmen. Diese Vielfalt spiegelt sich nicht nur in regelmäßigen Klavierkonzerten während der Fan-Festivals wider, sondern auch in der hauseigenen Rockband „The Primals“. In dieser Formation übernimmt Soken die elektrische Gitarre, während Michael-Christopher Koji Fox, Leiter der Lokalisierung, als Frontmann die Bühne betritt.

Final Fantasy XIV Patch 7.2 – Seekers of EternityWatch on YouTube

Bei den Fan-Festivals im Jahr 2023 zählten seine Auftritte zu den Höhepunkten. Besonders unvergesslich war ein Moment, als nach besonders berührenden Darbietungen der Pianistin Keiko und der Sängerin Amanda Achen Soken mit seinem Otamatone die eigene Komposition humorvoll interpretierte. Auch abseits der Bühne zeigt er sich als bescheidener und lebensfroher Interviewpartner.

Bemerkenswert ist außerdem, dass Soken während der Entwicklung der Shadowbringers-Erweiterung heimlich gegen Krebs kämpfte – ein Geheimnis, das er während des digitalen Fan-Fests 2021 preisgab. Sein unerschütterlicher Optimismus und die Freude am Auftritt machten ihn in der Community nur noch sympathischer.

Einblicke in die Arbeitsweise eines Komponisten

Im Vorfeld eines Konzerts, das der Musik von Final Fantasy XIV und XVI gewidmet ist, wurde Soken nach seinem Werdegang und seiner Herangehensweise an die Komposition gefragt:

Frage: „Du hast deine Karriere im Bereich Sounddesign begonnen. Wie hat dich diese Arbeit auf deine Herangehensweise bei der Komposition vorbereitet?“

Soken: „Diese Erfahrung spiegelt sich in allem wider, was ich tue. Wenn das Spielerlebnis im Vordergrund steht, muss die Musik als ein Element des Gesamtkonzepts verstanden werden. Musik, Soundeffekte, Sprachaufnahmen und Umgebungsgeräusche verschmelzen zu dem Klangbild eines Spiels. Ohne das Grundlagenwissen im Sounddesign hätte ich diese ganzheitliche Perspektive nicht entwickeln können. Ich möchte, dass Spielkomponisten nicht nur als Künstler, sondern als Entwickler gesehen werden – jemand, der Musik als integralen Bestandteil des Spielerlebnisses kreiert. Daher empfehle ich jedem, der diesen Weg einschlagen möchte, zuerst tief in das Sounddesign einzutauchen.“

Frage: „Du hast auch am Soundtrack von Mario Hoops 3-on-3 zusammen mit Koji Kondo gearbeitet. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm?“

Soken: „Die Arbeit mit der Nintendo DS-Plattform war eine große Herausforderung, da die technischen Möglichkeiten äußerst begrenzt waren. Auf dem Auswahlbildschirm von Hoops spielte bereits ein Song, doch damals reichte der Speicher und die verfügbare Hardware kaum aus, um umfangreiche Musik zu integrieren. Diese Einschränkungen haben mich gelehrt, das scheinbar Unmögliche zu schaffen. Damals standen weniger Tools zur Verfügung als heute, und es erforderte viel Kreativität, um die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Diese Erfahrung hat mir geholfen, auch heute noch innovative Ideen umzusetzen.“

Die Nachfolge Uematsu-san’s und der Balanceakt zwischen Kunst und Spiel

Frage: „Seit du die Soundtracks von Final Fantasy XIV und XVI komponierst, folgt du der Musiktradition von Nobuo Uematsu. Spürst du einen großen Druck, seinen Spuren gerecht zu werden?“

Soken: „Persönlich empfinde ich die Musik von Final Fantasy als Uematsu-san’s Musik. Manchmal frage ich mich, ‚Was würde Uematsu tun?‘, wenn ich bei der Ideenfindung nicht weiterweiß. Es fühlt sich so an, als würde ich den Fluss von Uematsu-san in die Spiele unserer Zeit übertragen. Diese Empfindung ist schwer in Worte zu fassen, aber sie begleitet mich täglich.“

Frage: „Uematsu-san hat in Interviews oft vom enormen Zeitaufwand gesprochen, der für das Komponieren eines vollständigen Scores nötig ist. Wie beleuchtest du diese Herausforderung? Sind heutige Spiel-Soundtracks umfangreicher als in der Vergangenheit?“

Soken: „Ich stimme völlig zu. Dennoch versuche ich stets, Wege zu finden, diesen Balanceakt zu meistern – zwischen der Schaffung großartiger Musik und der Entwicklung eines gelungenen Spielerlebnisses. Wenn ich zum Beispiel ein Violinstück integrieren möchte, wäre es aus musikalischer Sicht ideal, diesen live einzuspielen. Doch live-Aufnahmen bedeuten hohe Kosten und komplexe Planung – Schritte, die über reine Musik hinausgehen. Indem ich stets das Gesamtkonzept des Spiels im Blick behalte, gelingt es mir, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen künstlerischer Freiheit und praktischer Umsetzbarkeit zu finden.“

Masayoshi Soken playing electric guitar on-stage with The Primals
Soken on-stage with The Primals | Image credit: Square Enix

Ich hätte lieber noch einen weiteren Song, der besser ist als der verstärkte Geigensound. Ich überlege ständig, was nötig ist, um ein noch besseres Spielerlebnis zu schaffen.

Dein Musikgeschmack reicht von Klassik über Jazz, Rock bis hin zu Pop. Wie würdest du deinen eigenen Musikstil beschreiben?

Soken-Stil! [lacht] Wenn ich darüber nachdenke, ob ein Song gut oder schlecht ist, verlasse ich mich stets auf mein Gespür und frage mich: „Klingt dieser Song cool für dieses Spielerlebnis?“ Ich denke, das ausschlaggebende Element ist der Soken-Stil. 1743409626 154 Was wuerde Uematsu tun Final Fantasy 14 Komponist Masayoshi Soken ueber

Dawntrail bietet eine Fülle an Jazz- und Big-Band-Einflüssen für sein fröhliches Abenteuer | Bildnachweis: Square Enix / Eurogamer

Wie fühlen Sie, dass sich Ihre Kompositionen im Laufe der Erweiterungen von Final Fantasy 14 entwickelt haben? Gab es in Dawntrail etwas, das Ihnen erstmals gelungen ist?

Früher habe ich allein komponiert, aber für Dawntrail konnten diesmal meine jüngeren Mitarbeiter so weit wachsen, dass ihre Fähigkeiten richtig zur Geltung kamen. Ich denke, es ist ein hervorragendes Beispiel für ihre Arbeit.

Gibt es Final Fantasy-Scores, die Ihnen besonders inspirierend erschienen?

Es gibt einfach zu viele! Ich meine, alle Stücke zu den zufälligen Begegnungen – sind die nicht alle großartig? Und auch die Lieder der Endgegner – sind die nicht alle fantastisch? Sogar die Themen im Freien sind wirklich toll … sie sind einfach alle hervorragend!

Wenn Sie für Final Fantasy 14 komponieren, fühlen Sie dann das Bedürfnis, ältere melodische Themen als Teil dieses Final Fantasy Themenparks einzubinden? Dawntrail zum Beispiel lässt sich stark von Final Fantasy 9 inspirieren.

Natürlich ist das Ziel von Final Fantasy 14 als Konzept, einen Themenpark der Final Fantasy-Reihe zu schaffen. Daher halte ich es in der Tat für wichtig, der Vergangenheit Tribut zu zollen – ohne es jedoch gewaltsam herbeizuführen. Der Spielinhalt selbst ehrt frühere Titel, weshalb wir planen, ältere Stücke einzubringen …

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Früher hatten wir bereits Pläne, und nun beabsichtigen wir auch, bestimmte Elemente aus früheren Songs in die Musik zu integrieren. Wir haben nie eine Struktur, bei der die Songs und die Musik vor dem [Gameplay oder der Story] Inhalt stehen. Wenn wir uns entscheiden, einem bestimmten Titel Tribut zu zollen und ein Arrangement eines bestimmten Songs zu erstellen, müssen wir zurückblicken, wie es damals [im entsprechenden Kontext] war. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich Phrasen aus einem Song aufgreife, die bei ehemaligen Final Fantasy-Spielern ein Schmunzeln hervorrufen, da ich selbst auch Final Fantasy gespielt habe.

Welches Musikstück macht dich am stolzesten?

Worauf ich stolz bin? Ich bin mir nicht ganz sicher, wenn man es so ausdrückt, aber ist es in Ordnung, wenn ich einen Song nenne, den ich mag? Es gibt einen Song namens „Away from Final Fantasy 16“, und manchmal höre ich ihn mir noch einmal an und denke: „Das ist ein cooler Song“.

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Das Interview wurde zur besseren Verständlichkeit bearbeitet.


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