MindsEye-Entwickler unterzeichnen verheerenden offenen Brief gegen Studio-Executives wegen „langjähriger Missachtung und Misshandlung“ nach dem katastrophalen Launch des Spiels

MindsEye cover art showing two male characters with their backs to each other holding guns as drones

Entdecke jetzt die heißesten PS5 Angebote

Der Schatten der verspäteten Träume: Die Krise von Build A Rocket Boy

In der glitzernden Welt der Videospielindustrie gibt es oft Geschichten, die wie aus einem klassischen Drama erscheinen – das Streben nach Größe, unverhoffte Rückschläge und die Schattenseiten der Kreativität. Das Debüt von Build A Rocket Boy mit ihrem Spiel MindsEye hätte eine epische Erfolgsgeschichte werden sollen, doch stattdessen fanden sich die Entwickler in einem Albtraum wieder, der nicht nur die Erwartungen der Gamer hinterließ, sondern auch die ihrer eigenen Mitarbeiter.

Als das Spiel im Jahr 2025 schließlich veröffentlicht wurde, wurde es von Kritikern und Spielern gleichermaßen mit Häme überschüttet, und das stattliche Erbe der Lochzeit, in der Politik und Glanz dennoch Raum für ehrliche Spiele ließ, schien eine ferne Erinnerung. Der fatalistische Unterton wurde durch einen offenen Brief von 93 aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern des Studios verstärkt, der an die Führungsspitze gerichtet war. Dieser Brief, der die "langjährige Missachtung und Misshandlung" der Belegschaft anprangerte, ist ein eindringlicher Appell, der die letzten Tage des Studios beleuchtet.

„Diese Entlassungen sind das Resultat eines ständigen Missachtens der langjährigen Erfahrungen Ihrer Mitarbeiter“, heißt es im Brief. Inmitten von stagnierenden Verkaufszahlen und einem aufgrund technischer Mängel chaotischen Launch sind dreißig Prozent der Belegschaft verloren gegangen. Die Stationierungen des Studios – die bis vor kurzem noch vom technischen Glanz und der Versprechungen eines benutzerdefinierten Metaversums träumten – sind inzwischen von Fluktuationen und Burnout geprägt.

Die Schatten der Überstunden werfen einen langen Schatten: In den vier Monaten vor der Veröffentlichung musste jeder Mitarbeiter wöchentliche acht Stunden Überstunden leisten, offenbar als Teil einer krampfhafter Expansionspolitik, die keine Rücksicht auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter nahm. Statt als Zeitgutschrift in anspruchsvollem Umfang zurückgegeben zu werden, blieben viele Angestellte nicht nur am Ende des Arbeitstags hungrig nach Freizeit, sondern auch wütend über eine ständige Flut an nicht honorierten Arbeiten.

Doch die Aufregung beschränkt sich nicht nur auf schlecht bezahlte Überstunden; die Entlassungsprozesse erwiesen sich als ebenso chaotisch. Bei der routinemäßigen Handhabung von Kündigungen war das Management nicht nur fehlerhaft, sondern auch wenig empathisch. „Wir glauben, dass der Prozess fehlerhaft gehandhabt wurde und Verwirrung sowie Leid für die gesamte Belegschaft verursacht haben“, heißt es in dem offenen Brief. Das Bild, das hier gezeichnet wird, ist das eines Unternehmens, das in seiner eigenen Unternehmensführung die Menschlichkeit vermissen ließ.

„Familie“? Oder doch nur ein schöner Slogan?

Mark Gerhard und Leslie Benzies, das angebliche Führungsteam, das seine Mitarbeiter als „Familie“ darstellt, sieht sich nun mit der Frage konfrontiert: Sind die in den offenen Brief gestellten Forderungen, darunter eine öffentliche Entschuldigung und faire Abfindungen für die Entlassenen, bloße Floskeln oder der dringliche Ausdruck eines tiefen und umfassenden Missmuts? Die persönlichen Erfahrungen, die die ehemaligen Mitarbeiter teilen, machen deutlich, dass die Diskrepanz zwischen der Unternehmensphilosophie und der Realität der Belegschaft problematisch ist.

„Der Umgang mit uns war schockierend“, beschreibt das IWGB Game Workers, eine Gewerkschaft, die solidarisch hinter den Mitarbeitern steht, die Lage der Angestellten. „Die Misshandlungen, die wir erfahren mussten, sind kaum vorstellbar.“ Es ist eindringlich und verstörend, wie Managemententscheidungen langfristig die angemessene Würdigung der Lebensleistung der Angestellten untergraben und letztlich die Illusion von Loyalität und Bindung auflösen, die ein moderner Arbeitsplatz zu bieten verspricht.

Die Geschichte von MindsEye, einem Spiel, das als Eckpfeiler einer ambitionierten Vision für die Zukunft der Gaming-Welt betrachtet wurde, wird nun durch die Linsen der Enttäuschung und des Managementversagens betrachtet. Ein Debüt, das durch Schlamperei und Missmanagement trübt und durch einen brutalen Wettbewerb um Marktanteile und Monetarisierungstrategien ausgehöhlt wird.

Das Projekt steht nun am Rande eines Abgrunds, besonders nachdem das Mutterunternehmen, das IO Interactive, seine Distanz zum Spiel öffentlich gemacht hat und die eigene Zukunft als Publisher in Frage stellt. Schlimmstenfalls könnte die Debatte rund um MindsEye echte Konsequenzen für die gesamte Branche haben; ein fundamentaler Wandel, der die leidenschaftlichen Schaffenden hinter den Kulissen in den Mittelpunkt stellt.

Ein Weg nach vorn?

Insgesamt verschmelzen die Elemente dieser Geschichte zu einem bedrückenden Tableau: Hohes Risiko, hohe Einsätze und, bedauerlicherweise, enttäuschende Ergebnisse. Der offene Brief ist nicht nur eine Anklage, sondern auch ein Aufruf zum Handeln. Die Forderungen der Mitarbeiter sind klar und direkt – sie verlangen mehr als nur das Überleben; sie fordern eine echte Reform des Unternehmensumfelds.

Vor diesem Hintergrund wird es zunehmend dringender, dass sich der Führungsstil in der Spielebranche ändert. Wenn Studios wie Build A Rocket Boy nicht nur für die Creme de la Creme der Spieler, sondern auch für die eigenen Mitarbeiter nachhaltig sorgen wollen, müssen sie bereit sein, ihre Werte in die Tat umzusetzen.

In einer Branche, die von Kreativität und Innovation lebt, könnten die fraglichen Ansätze zur Mitarbeiterführung letztlich das Schicksal ganzer Projekte, ja, selbst ganzer Studios besiegeln. Der Aufruf an die CEOs, vom hohen Ross herunterzukommen und den talentierten Mitarbeitern mehr Einfluss zu gönnen, könnte der erste Schritt in eine neue Ära der Zusammenarbeit sein – eine Ära, in der die wahren Macher der Spiele auch wirklich ihren Platz an der Spitze verdienen.

Entdecke jetzt die neuesten PS5 Spiele auf Amazon