Das erste Spielen von Cyberpunk 2077 auf Switch 2 erinnert mich an eine der größten Eigenheiten von GTA Online

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Das Johnny on the Spot-Syndrom: Warum große Spiele wie „Cyberpunk 2077“ mehr sind als nur Menüs

Stellen Sie sich vor, Sie sind in einer pulsierenden, neonbeleuchteten Metropole gefangen, umgeben von schimmernden Wolkenkratzern und dem ständigen Raunen von Maschinen. Sie sind mitten im Geschehen von „Cyberpunk 2077“ – und plötzlich brauchen Sie ein neues Fahrzeug. In den meisten Spielen wäre dies ein simpler Menüpunkt: Lager aufrufen, Fahrzeug auswählen, fertig. Doch nicht hier.

In der Welt von „GTA Online“ gab es einmal Johnny on the Spot, den charismatischen Charakter, der sich bereitwillig um solche Anfragen kümmerte. Statt eines sterilen Interfaces war da ein lässiger Spruch, der Anblicke eines verbeulten Lieferwagens und unvorhersehbare Abenteuer bot. Zwar wurde Johnny in den Spielaktualisierungen beseitigt, aber sein Erbe lebt fort – in „Cyberpunk 2077“ und vielen anderen großen Spielen, wo die Begeisterung der Entwickler für jedes noch so kleine Detail des Spiels spürbar ist.

Johnny, der vergessene Held

Wie oft haben wir uns über die Freude an solch kleinen, liebevoll gestalteten Charakteren gefreut? Johnny on the Spot war mehr als nur ein Dienstleister. Er war ein Teil der lebendigen Welt, ein überraschender Wendepunkt, der für viel mehr als nur seine Funktionalität stand. Auch wenn er letztendlich durch sprungbereite Menüs ersetzt wurde, bleibt das Gefühl der Belebung bestehen, das seine einstige Präsenz vermittelte. Die Virtuosität, mit der solche Spielmechaniken geschaffen sind, bleibt unübertroffen und weckt nostalgische Erinnerungen.

Und genau diese Philosophie findet sich auch in „Cyberpunk 2077“ auf der Nintendo Switch 2. Die schiere Tatsache, dass dieses ehrgeizige Spiel nun auf einer tragbaren Konsole läuft, ist selbst ein Wunder. Während ich durch die beeindruckend detailreiche Welt schreite und in die Ecken der Stadt spähe, wird mir klar: Hier ist das Johnny on the Spot-Syndrom allgegenwärtig.

Die Liebe zum Detail

V’s Wohnung ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel Charakter und individuelle Gestaltung in ein digitales Ambiente einfließen kann. Es könnte sich leicht um ein simples Interface handeln, das Ihnen ermöglicht, Inventar zu überprüfen oder Nachrichten zu lesen. Aber stattdessen bietet uns das Spiel eine visuelle Pracht, die das Gefühl einer lebendigen und atmenden Welt erzeugt. Die Wohnung ist mehr als nur ein Ort zum Aufbewahren von Gegenständen – sie ist eine Hommage an ein futuristisches Leben, erschaffen mit einer Liebe zum Detail, die heutzutage in vielen Spielen oft in den Hintergrund gedrängt wird.

Viktor Vektor, der schillernde Ripperdoc, ist ein weiteres exquisites Beispiel. Jeder Besuch bei ihm ist ein Erlebnis, das weit über eine simple Upgrade-Maschine hinausgeht. Seine Werkstatt, voll von skurrilen Gerätschaften und einer unheimlichen Atmosphäre, lässt mich beherzter in die Welt der Cyberware eintauchen, als es ein trockener Menüpunkt je könnte. Während ich ihn beobachte, wie er sich mit seinen Werkzeugen um meinen Körper kümmert, realisiere ich, dass seine Präsenz in meiner Geschichte weit mehr bedeutet als die Statistiken, die er mir verleiht.

Das große Ganze

Schaut man nun über die Grenzen von „Cyberpunk 2077“ hinaus, so gibt es unzählige Beispiele, in denen Spiele das Johnny on the Spot-Syndrom in seine Höhen ausspielen. Denkt man an die verwinkelten Einrichtungsideen von Lara Croft in den „Tomb Raider“-Spielen oder die mechanischen Spielereien bei Hideo Kojima, merkt man schnell, dass viele Entwickler verstanden haben, dass es nicht nur um die Mechanik geht – es geht auch um das Gefühl, das sie vermitteln.

In dieser Welt, in der alles straff durchgetaktet erscheint, ist es erfrischend, auf Elemente zu stoßen, die uns dazu bringen, innezuhalten und zu bewundern.

Zweifellos bringt das Johnny on the Spot-Syndrom auch eine gewisse Gefahr mit sich. Es können unnötige Ablenkungen entstehen oder der Fokus geht von der Hauptstory verloren. Aber diese Momente sind auch die, die Spiele unvergesslich machen. Sie geben uns die Möglichkeit, in andere Dimensionen zu reisen und verschiedene Facetten der Spielwelt kennenzulernen.

So zieht sich, wie ein roter Faden, durch die große und detailverliebte Welt von „Cyberpunk 2077“ das Johnny on the Spot-Syndrom. Und vielleicht ist es genau das, was die große Kunst des Gamings so besonders macht: eine Rückkehr zu den Wurzeln, hin zu einer meditativen Auszeit im Spiel, bei der man mehr als nur ein Buttondrücken anstrebt.

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